Konfrontationen
Die Konfrontationen haben sich als nützlich erwiesen, die subjektiven Theorien für Veränderungen weiter zu bearbeiten.
Auftauchende Bilder – Assoziationen
- alle Gruppenmitglieder der Reihe nach
- auftauchende Bilder und Assoziationen, die während des Zuhörens kamen, beschreibenzum Beispiel: Kindheitserinnerungen, Gedanken an eine Filmszene, Romantitel, Phantasiegeschichten, Kunstwerke, ...
- Ratsuchende ( r ) hört nur zukeine Deutungen
Relativierungen durchdenken
- alle Gruppenmitglieder der Reihe nach
- immer dieselbe Frage: Was wäre schlimmer als das, was du uns berichtet hast?
- Gruppenmitglieder dürfen keine Bilanz ziehen, lediglich verständnisvolle Resonanz ist gefragt
Den eigenen Anteil klären
- alle Gruppenmitglieder der Reihe nach
- Frage, die von allen gestellt wird: Was hat das, was du uns erzählt hast, mit dir zu tun?
- Gruppenmitglieder dürfen keine Bilanz ziehen, lediglich verständnisvolle Resonanz ist gefragt
Anteil Opfer – Akteur klären
- alle Gruppenmitglieder der Reihe nach
- Frage, die von allen gestellt wird: Wo bist du in dieser Angelegenheit Opfer, wo bist du Akteur?
- Gruppenmitglieder dürfen keine Bilanz ziehen, lediglich verständnisvolle Resonanz ist gefragt
Eigene Prioritäten erspüren
- alle Gruppenmitglieder der Reihe nach
- Frage, die von allen gestellt wird: Was lässt dich trotz allem weitermachen?
- Gruppenmitglieder dürfen keine Bilanz ziehen, lediglich verständnisvolle Resonanz ist gefragt
Ambivalenzen nachspüren
- Chairperson erklärt, dass Probleme und Schwierigkeiten nicht eindeutig seien. Es gibt immer unterschiedliche Facetten eines Problems
- alle Gruppenmitglieder der Reihe nachFrage, die von allen gestellt wird: Was vom erzählten Problem möchtest du loslassen, was behalten?
- Gruppenmitglieder dürfen keine Bilanz ziehen, lediglich verständnisvolle Resonanz ist gefragt
Innen- und Aussen-steuerung bemerken
- Chairperson erklärt, dass es im Leben wichtige Bezugpersonen geben kann. Manchmal haben diese einen Einfluss auf unser Handeln ohne anwesend zu sein.
- alle Gruppenmitglieder der Reihe nach
- Frage, die von allen gestellt wird: Wo könnten für dein geschildertes Problem andere Personen eine Rolle spielen? Eventuell wer?
- Gruppenmitglieder dürfen keine Bilanz ziehen, lediglich verständnisvolle Resonanz ist gefragt
Paradoxe Empfehlungen geben
- Die Chairperson spricht alle Gruppenmitglieder der Reihe nach an mit der Frage: Was sollte deiner Ansicht nach (Name) tun, damit die Situation noch schlimmer wird?
- Gruppenmitglieder dürfen dreinreden und sich in ihren Verschlimmerungsideen noch unterstützen oder die Vorschläge gar noch überbieten
- Darf lustig sein!
Die sechs Fragen stellen
- Jedes Gruppenmitglied stellt eine der sechs Fragen (ganz freie Auswahl)
- Chairperson: Hinweis auf die Störungskarte!
- Fragen: Was fühlst du? Was willst du? Was tust du? Was vermeidest du?
Was erwartest du? Was befürchtest du?
- kurze Pausen zwischen den Fragen, verständnisvolle Resonanz ist gefragt
Voraussetzungen klären
- alle Gruppenmitglieder der Reihe nach
- Fragen nach äusseren Gegebenheiten (nicht nach Handlungen fragen): Was wäre, wenn ... ? (z.B. ..., wenn du drei solcher Schüler in der Klasse hättest? ..., wenn dein Stundenplan anders wäre? ..., wenn du nicht im Dorf wohnen würdest?)
- Gruppenmitglieder dürfen keine Bilanz ziehen, lediglich verständnisvolle Resonanz ist gefragt
Den heimlichen Gewinn klären
- Chairperson: Probleme und Schwierigkeiten sind in ihrer Bedeutsamkeit für die Menschen nicht eindeutig, es gibt unterschiedliche Wertaspekte.
- alle Gruppenmitglieder der Reihe nach
- Frage, die von allen gestellt wird: (Name) worin könnte in dem Problem für dich ein heimlicher Gewinn liegen?
- Gruppenmitglieder dürfen keine Bilanz ziehen, lediglich verständnisvolle Resonanz ist gefragt
Sichtweise des Kontrahenten ansprechen
- alle Gruppenmitglieder der Reihe nach
- die Gruppenmitglieder formulieren, was allfällige Kontrahenten denken oder sagen würden (was ist die mögliche Perspektive der „andern Seite“?)
- es wird nicht über den/die Kontrahenten gesprochen
Ressourcen klären
- alle Gruppenmitglieder der Reihe nach
- Frage, die von allen gestellt wird: Wo hast du für dieses Problem deine Ressourcen und welche müsstest du dir ev. noch erwerben?
- Gruppenmitglieder dürfen keine Bilanz ziehen, lediglich verständnisvolle Resonanz ist gefragt
Quelle: Jörg Schlee, Veränderung Subjektiver Theorien durch Kollegiale Beratung und Supervision (KoBeSu) in Schlee/Mutzeck Kollegiale Supervision
Konfrontationskarten zum Download finden Sie unter Dienstleistungen.