Dritte Schulwoche

Wir wollen uns stark machen

Diese Woche war geprägt durch diverse "Kippbewegungen". Das freie Malen stösst zuerst auf etwas Widerstand, wird dann aber zu einem Hit.

Wochenthema: Wir wollen uns stark machen
Am letzten Donnerstagnachmittag sprachen wir darüber, wie schnell wir uns selber abwerten würden - und auch die andern. Ich erklärte den Kindern, dass dies ziemlich schwächend sei und nicht hilfreich für gute Arbeit. Diese Idee konnten wir am Freitag aufnehmen und zum gemeinsamen Wochenthema machen.
Im Verlauf der Woche wies ich die Kinder immer wieder auf ihre Worte und Gedanken hin. Forderte sie auf bei schwächendem Verhalten das stärkende zu finden.

Kippbewegungen
Der Donnerstagmorgen verlief gut. Nach der üblichen Wahrnehmungsübung arbeitete ich mit kleinen Gruppen oder individuell an Mathethemen. Es war eine konzentrierte Stimmung. Auch beim Vorlesen unserer Geschichte waren die Kinder aufmerksam und hörten gut zu. In der Schlussrunde wurde dies auch schnell gesagt. - Am Nachmittag im Turnen war dann völlig "der Wurm" drin. Die Kinder kritisierten die andern, waren unzufrieden und die ganze Stimmung war ziemlich mies. Ich machte das zum Thema in der anschliessenden Stunde. Der Erfolg war, dass die Turnstunde am Freitagmorgen wieder super verlief.
Am Freitag war es ähnlich. Ein guter Morgen. In der Turnstunde waren die Kinder wirklich toll. Sie unterstützen einander, lobten und hatten einfach Freude am Spiel. Der Nachmittag war in der ersten Stunde auch ruhig und konzentriert. In der Stunde, in welcher wir die Woche besprachen, gab's dann plötzlich Probleme. Von Mitmachen und einigermassen ruhig sein keine Rede. Geschweige denn vom Mitdenken. Es war mühsam. Wir kamen auch nicht zum Schluss. Das Resultat war eine kleine Strafe: Die Kinder mussten zehn Minuten ganz ruhig sein. Und dies fünf Minuten länger als sie Schule gehabt hätten.

Freies Malen
Am Dienstagnachmittag machten wir mit Wasserfarbe freie Zeichnungen. Die Kinder konnten einfach Versuche mit Farben und Formen machen. Ich machte keine grosse Einleitung, sondern liess die Kinder schnell arbeiten. Ich unterbrach jedoch nach einiger Zeit um einander Tipps zu geben.
Hier hatten die Kinder zuerst Widerstand: "Ich weiss nicht, was ich malen soll?" Und: "Das ist doch komisch! Kann ich nicht einen Comic zeichnen?". Nachdem sie aber entdeckten, dass auf diese Weise sehr spannende und lebendige Zeichnungen entstanden, waren sie mit Eifer dabei.

Wetterbilder helfen bei der Arbeit
Am Dienstag begann ich - es war eine spontane Idee - eine Arbeitsaufgabe mit der Frage: Was denkt Ihr, wie eure Arbeit sein wird? Wie könntet Ihr Eure Arbeit am Ende beurteilen? Ist das eher als "sonnig", "leicht bewölkt", "stark bewölkt" oder gar als "regnerisch" zu bezeichnen? Jedes Kind schätzte sich ein. Am Ende bei der Abschlussumfrage zeigte sich, dass sich die Kinder gut eingeschätzt hatten. Einige arbeiteten sogar besser als ihre Einschätzung es voraussah.