Siebte Schulwoche

Widerstände, Pokemons und Mediation

Diese letzte Woche vor den Herbstferien war nicht ganz einfach. Es gab viel Unruhe, die Kinder freuten sich auf die Ferien und hatten keiner grosse Motivation mehr, sich im Schulischen zu engagieren.

Pokemons: Einmal gelingt die Lösung, einmal nicht
C. hat viele Pokemons. Er ist auch sehr stark im Handeln und Tauschen der Karten. Beim Kartenwerfen gibt es immer wieder Probleme. Die Kinder sind unklar in den Abmachungen. Daraus entstehen Situationen, die oft unlösbar erscheinen oder auch sind. Die Wirklichkeiten der beiden Streitenden sind nicht mehr nachprüfbar.

So gab es in dieser letzten Woche zwei Konfliktgespräche mit C. Beide Male ging es um Behauptungen rund ums Kartenwerfen. Beim ersten Mal wollte D. die Situation vor dem Wurf wieder herstellen. C. war nicht einverstanden. Denn er hatte einen wichtigen Gewinn gemacht. Er war auch der Meinung, dass alles rechtens war. D. meinte jedoch, ihm sei nicht klar gewesen, dass es ernst gälte.

Ich versuchte es mit einem Konfliktgespräch nach den Regen der Mediation. Die Kinder waren einverstanden. Beide konnten ihre Wirklichkeiten darlegen. Weiter wollte ich ihre Gefühle und Wünsche in dieser Sache wissen. Schliesslich suchten wir nach fairen Lösungen.

Es dauerte eine Weile. Wir mussten immer wieder nach neuen Ideen suchen. Schliesslich aber gab es eine Lösung, die für beide Kinder nützlich war.

Wir bracuhten für diese Lösung etwas dreissig Minuten. Diese Zeitinvestition has sich meiner Ansicht nach jedoch gelohnt.

In einem späteren Streitfall ging es um ein ähnliches Thema. Hier war es jedoch nicht möglich, mit den beteiligten Kindern zu einer gemeinsamen Lösung zu finden. Nach 45 Minuten brachich das Gespräch ohne Lösung ab und gab den Kindern den Auftrag, weiter nach Lösungen zu suchen. Ich bot ihnen ein nächstes Gespräch nach den Ferien an.

Ein gelungenes Elterngespräch
C. kommt nach den Ferien regelmässig zu uns in die Schule. Das macht voir allem S. und seinen Eltern Probleme. Mit C. hatte S. in den letzten Monaten immer wieder Streitigkeiten. Aus diesem Grund wollen die Eltern von S. nicht, dass C. in diese Klasse kommt.

Ich lade die Eltern zu einem Gespräch ein. Ich bin mir bewusst, dass es nicht einfach ist, diese Eltern zum Mitmachen zu gewinnen.

Es ist mir wichtig, dass die Eltern merken, dass ich S. mag und grundsätzlich mit den Kindern ressourcenorientiert arbeite. Zudem will ich ihnen eine Umdeutung anbieten: In dieser Abteilung könnten die Knaben lernen, sinnvoller und besser miteinander umzugehen. Dies wiederum hätte sicherlich Auswirkungen auf das Zusammenleben ausserhalb der Schule.

Das Gespräch: In iener ersten Phase zeige ich den Eltern die drei Grundsätze meines Unterrichts. Ich erzähle ihnen, wie das so abläuft und warum ich wichtig finde, dass wir uns um die Ressourcen kümmern. Der zweite Teil war die Suche nach Stärken ihres Kindes. Es war erstaunlich, wie vor allem der Vater aufblühte und sehr viele Stärken von S. wahrnehmen konnte. Diese Phase dauerte seine Zeit. Es war mir wichtig, den Eltern zu zeigen, dass es sich lohnt, mit den Stärken zu arbeiten. Erst nach diesen zwei wichtigen Phasen erklärte ich den Eltern das Warum der Zuteilung von C. in unsere Klasse.

Ich spürte sehr bald, dass der Widerstand nicht merh sehr stark war. Ich nahm die Befürchtungen der Eltern ernst, bestätigte sie in ihren Wahrnehmungen. Schliesslich bot ich ihnen die oben genannte Umdeutung an. Zudem band ich sie ein als Helfende im Umgang mit C. Ich bat sie, mir ihre Beobachtungen immer wieder mitzuteilen, damit ich in der Schule mit den Kindern nach guten Lösungen suchen könnte.

Zum Quartalsabschluss: Starke Sonnen
Zum Quartalsabschluss legte ich alle Zettel, die wir jeweils beim Wochenabschluss geschreiben haben, auf den boden in die Mitte des Schulzimmers. Ich liess die Kinder einen farbigen Kreis ausschneiden, auf welchen sie dann ihren Namen gross aufschrieben. Nun holten sich alle Kinder jene Zettel, auf welchen ihr Name stand. Diese wurden wie Sonnenstrahlen ausse am Kreis angeleimt. So entstand eine Sonne mit den starken Ereignissen jedes Kindes. Diese starken Sonnen hängten wir hinten an die Schulzimmerwand. Es ist der Beweis, dass uns viel gelungen ist!