Externalisierung - eine kurze Übersicht
Zusammenfassung der Gedanken zur Externalisierung im Buch "Die Zähmung der Monster" von Michael White und David Epston
--> Nicht die Personen oder die Beziehung sind das Problem, sondern das Problem selber ist das Problem.
--> Die externalisierten Probleme sind eigenständige "Wesen".
Vorteile der Externalisierung
- Unproduktive zwischenmenschliche Konflikte, einschliesslich der Diskussion, wer "schuld" ist, werden entschärft.
- Das Gefühl des Versagens, das in vielen Menschen als Reaktion auf den Fortbestand des Problems auch nach vergeblichen Lösungsversuchen eintritt, wird abgeschwächt.
- Der Weg für eine Zusammenarbeit der Betroffenen gegen das Problem und den Einfluss dessen auf ihr Leben wird geebnet.
- Neue Möglichkeiten werden eröffnet, um das Leben und die Beziehungen der Betroffenen aktiv von dem Problem und dessen Einfluss zu befreien.
- Macht Menschen frei für eine gelassenere, effektivere und weniger belastende Behandlung "todernster" Probleme.
- Schafft Möglichkeiten zum Dialog anstatt zum Monolog über das Problem.
Grundgedanken
- Konstruktivistische Sichtweise: Das gesamte Wissen eines Menschen beruht auf der Interpretation seiner Erfahrungen. Diese Interpretation kann man "Geschichte" nennen.
- Die Lebensgeschichte eines Menschen wird bestimmt durch die Bedeutung, die er seinen Erfahrungen beimisst.
- Erzählstrukturen ordnen und geben Erlebtem eine Bedeutung, aber es gibt immer noch Gefühle und Erlebnisse, die von der beherrschenden Geschichte nicht erfasst werden.
- Dieser Zugang wird Textanalogie genannt.
- Durch die Externalisierung von Problemen können wir uns von den unser Leben und unsere Beziehungen beherrschenden Geschichten loslösen.
- Als einmalige Ereignisfolgen werden Geschichten bezeichnet, die sich von den Problemgeschichten unterscheiden und in eine Richtung positiver Veränderung zeigen.
- Einmalige Ereignisfolgen haben auch Ansätze bislang wenig gelebter positiver Erfahrungen in sich.
- Einmaligen Ereignisfolgen ist ein neuer Sinn zu geben, sie fügen sich in eine neuartige Lebensgeschichte der Betroffenen ein.
- Durch das Frage- und Antwort-"Spiel" bezüglich des externalisierten Problems können neue und einmalige Neubeschreibungen von Geschichten entwickelt werden, die zu einer Lösung des Problems hinführen können.
- Die neu entstandenen Geschichten können nun erneut ausgebaut und ausgeweitet werden. Immer wieder sind neue Fragen Einladungen an die Betroffenen, die Geschichten neu zu gestalten.